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Die Kraft geht zu Ende

Foto, Strand WolkenJa, so ist das: Ich als Angehörige werde so krank, dass ich in die Klinik muss – und mein alkoholkranker Mann säuft munter weiter…….Unter anderem auch, weil ich durch mein Verhalten ihm gegenüber, ihm unbewußt „helfe“, sein Trinken aufrecht zu erhalten.

Vor vielen, vielen Jahren kam ich zu Al-Anon. Der Punkt der Kapitulation war erreicht. Ich wusste nicht mehr weiter. Und im ersten Moment wusste ich: Hier bin ich richtig! Ich hatte das Glück, auf sehr weise Menschen zu treffen, so dass ich Sinn und Ziel des Al-Anon-Programms schnell verinnerlichen konnte.

Ein steiniger Weg begann, der recht schnell zu ersten kleinen Erfolgen führte. Zu allererst lernte ich, den Mund zu halten. Ich reagierte nicht mehr auf die Tiraden meines alkoholkranken Mannes. Sondern: So oft es ging, rief ich meine Sponsorin an und holte mir dort die notwendige Hilfe. Ich lernte, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Es gibt keine Schuld dafür. Bei niemandem, weder bei meinem Mann noch bei mir; weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft.

Ich las unsere Literatur. Ich verschlang sie regelrecht und habe daraus sehr viel Kraft und Ermutigung erfahren…….und bin regelmäßig in mein Stamm-Meeting gegangen. Die Begegnung mit realen Menschen war und ist so wichtig. Zum Online-Meeting bin ich erst nach vielen, vielen Jahren gekommen. Heute lebe ich ein friedvolles Leben. Ich ruhe in mir, mithilfe meiner Höheren Macht. Mein Mann ist nach wie vor nass. Er weiß jetzt um seine Krankheit, startet immer wieder Anläufe, um nüchtern zu bleiben. Insgesamt ist es harmlos, verglichen mit seinem Trinkverhalten, bevor ich zu Al-Anon kam.
Ich habe meinen Weg gefunden, mit ihm und seiner Krankheit zu leben. Es geht mir gut, mit mir, mit meinem alkoholkranken Mann und vor allem mit euch, meinen wunderbaren Al-Anon Freundinnen. Danke!

Sybille

 

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