Neun böse Jahre mit einer alkoholkranken Frau liegen hinter mir. Im März 2013 bekannte sich meine Frau zu ihrer Alkoholkrankheit. Sie zeigte mir, wo sie überall Weinflaschen versteckt hatte. Unsere gemeinsame Reaktion war, eine Patientenverfügung aufzustellen, die mir (das vermeintliche) Recht gab, sie beim nächsten Absturz (Quartalstrinkerin) zur Entgiftung einweisen zu lassen. Tatsächlich war es […]
Das Schwierigste, was von den Angehörigen eines Alkoholikers verlangt wird, ist das Loslassen. Für Perfektionisten und Kontrollfreaks wie mich ist das fast unmöglich. Keine Mutter möchte ihr Kind im Stich lassen, wenn sie das Gefühl hat, dass ihr Kind sie am meisten braucht. Doch nichts weniger als das Loslassen würde es mir ermöglichen, ein Leben […]
Ich war nervös, als ich zu meinem ersten Al-Anon Treffen ging, aber ich spürte, ich hatte nichts zu verlieren. Ich hatte meinen emotionalen Tiefpunkt erreicht und verlor langsam meinen gesunden Menschenverstand. Die meiste Zeit meines Lebens war ich unglücklich, ich trug Scham in mir und litt unter einem niedrigen Selbstwertgefühl, das vom Alkoholismus und Drogenmissbrauch […]
Beim Durchsehen meiner Fotos aus früheren Zeiten fiel mir auf, wie sehr sich mein damaliger Aufbruch in ein neues Leben auf mich ausgewirkt hat. Viel zu jung hatte ich geheiratet, einen Mann, der damals schon mehr trank als die Männer aus meinem Umfeld. Die Bilder der Vergangenheit zeigen einen Verfall an unserer beider Körper und […]
Unlängst habe ich mich von meinem Ehemann getrennt. Er hatte ein Trinkproblem, das ich zu ignorieren versucht hatte. Ein Paar aus meinem nahen Freundeskreis wusste einiges von dem, was bei uns zu Hause los gewesen war. Einige Monate vor unserer Trennung redeten sie mir sehr intensiv gut zu, zu Al-Anon zu gehen. In meinem Zustand […]
„Was tue ich hier?“, dachte ich. Ich wollte gar nicht hier sein. Ich fragte mich wie Al-Anon mir helfen sollte, bei dem, womit ich daheim konfrontiert war. Diese Leute kennen mich nicht einmal, dachte ich, aber es stellte sich heraus, dass sie mich kannten. Ins erste Meeting zu gehen, war wohl das beängstigende, traurigste und […]
Ich kam als Häufchen Elend hier an. Ich kam mit meinem Leben in alkoholkranken Familienstrukturen nicht mehr zurecht. Nach außen stand eine 1a-Fassade. Ich lächelte und scherzte meine Probleme weg. Und hasste mein Tun, weil innen und außen immer mehr auseinander gingen. Ich fühlte mich wund und leer und stellte nach außen Lebensfreude zur Schau. […]
Die tief verwurzelten Erfahrungen auf meinem Weg der „kleinen Schritte“ stabilisieren meinen Alltag, auch in Zeiten wo ich keine „face to face“ Meetings besuchen kann. Mit einer lieben Freundin, welche im Pflegeheim ist, lesen wir morgens gemeinsam am Telefon unsere Bücher mit Gedanken zum Tag, auch „Mut zur Veränderung„. Es tut so gut, dieses Teilen […]
Donnerstagabend und mein Handy erinnert mich: Al-Anon Meeting, diese Route ist die schnellste, wenig Verkehr. Vor circa einem Jahr besuchte ich mein erstes Al-Anon Meeting. Ich war so aufgeregt und wusste einfach nicht, was auf mich zukommt. Doch dann traf ich dort Menschen, die die gleichen oder ähnlichen Erfahrungen gemacht hatten und mich liebevoll annahmen, […]
Auch nach einiger Zeit in Al-Anon erlebe ich gerade, wie wichtig und notwendig das Anwenden und Praktizieren von Selbstfürsorge ist! Die Welt ist momentan in einer Ausnahmesituation. Die bisherigen Tage konnte ich mit meinen „Werkzeugen“ ganz gut meistern… um z.B. nicht auf den mir aus den alkoholkranken Familienzeiten bestens bekannten und vertrauten Panik- und Drama-Schnellzug […]