Zurüruck zum Inhalt

Wie sich mein Leben veränderte, Teil 2

Foto eines BlumenbeetesFortsetzung:

Ich habe so sehr gehofft, Ratschläge zu bekommen. Statt dessen sprach da jemand von Krankheit und Machtlosigkeit. Von Selbstachtung, von Höherer Macht und Gelassenheit. „Ratschläge sind auch Schläge“, sagte jemand, den ich nicht verstand. Erst nach einigen Meetings habe ich den Sinn erkannt. Dort sagte niemand: tue dies oder lass dies ruh’n. Jeder kann sich selbst entwickeln, um dann das Richtige zu tun.

Ich hörte von Zwölf Schritten, den Slogans, den Traditionen. Kein leichter Weg, o nein, jedoch er sollte sich lohnen.
Erst unfähig, Entscheidungen zu treffen oder überhaupt weiterzuleben und meinem schwerst geschädigtem Kind Stütze und Halt zu geben, lernte ich in winzig kleinen Schritten laufen, mal vor, mal zurück.
Zu Al-Anon zu finden, das war mein und meines Sohnes Glück. „Kein Mensch darf zulassen, dass ein anderer Mensch sein Leben zerstört!“ Wieviele Schlüsselsätze habe ich immer wieder gehört. Es war unendlich schwer, ich war oft ausgelaugt, ohne Mut und Energie. Ein Meetingsabend. Endlich, plötzlich wusste ich wie……..

Dann die Erkenntnis: „Wenn ich ein Problem loslassen kann, bieten sich oft ganz andere Möglichkeiten an.“ Oder im Heute zu leben, und nicht gestern und nicht morgen. Zuerst um’s eigene Wohlbefinden sich zu sorgen. Die Einsicht, dass alles durch mein Verhalten bestimmt werden kann. Damit fängst man sehr oft wieder von vorne an.

Sich zu verändern, kostet viel Kraft, Mut und Zeit. So viel, dass keine Zeit dafür bleibt, das Leben Anderer „in Ordnung zu bringen“, – was wir immer wieder versuchen, aber es kann nicht gelingen. Zu Hause änderte sich sehr viel. Ich konnte irgend wann entscheiden, was ich nicht will.
Die Ruhe, der Frieden, die Genesung begann.

Und doch, bei allem, was der Alkoholiker uns angetan hatte, war der Verlustschmerz groß, vom Vater und auch vom Mann. Durch die Al-Anon Gedanken und die Al-Anon Freunde war dies zu ertragen. Ich hörte auf, nach dem Wieso und Warum zu fragen. Durch die Arbeit in Al-Anon änderte sich ganz, ganz langsam unser Leben. Ich konnte meinem seelisch kranken Sohn Halt und Stütze geben Er sagte sehr oft etwas traurig, aber doch sehr bestimmt: „Lass bitte nie mehr zu, dass uns jemand diesen Frieden nimmt.“ Die Al-Anon Gedanken, Schritte sind in meinem täglichen Denken und Tun. Das bedeutete täglich Neuorientierung und nicht, sich auszuruh’n! Ebenso die Slogans und der Gelassenheitsspruch, Die „Einstellung“ ändern, es blieb nicht nur beim Versuch.

Al-Anon, für mich der beste Weg, hat seine Wirkung getan. Ich bin ein heute zufriedener Mensch, der wieder lachen kann!
Wiltrud, eine Al-Anon

Wir benutzen Cookies, um die Benutzungsfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.