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Wie hat Al-Anon zu meiner Genesung beigetragen

WirdImmerSchönerBis zu meinem 30. Lebensjahr habe ich nie über das Alkoholproblem meiner Mutter gesprochen.

Ich habe nach außen hin eine Maske getragen und versucht, mir nichts von den Problemen in meiner Familie anmerken zu lassen.

Durch Al-Anon hatte ich das erste Mal die Möglichkeit offen über meine Vergangenheit zu sprechen und ich habe Leute gefunden, die Ähnliches erlebt haben wie ich.
Dies gibt mir enorm viel Kraft und Halt.

Ich habe es nicht geglaubt, aber allein das Sprechen über die Probleme entlastet mich ungemein.

Meistens habe ich das Glück, dass jemand in der Al-Anon Gruppe für das Problem, welches mich gerade beschäftigt, bereits eine Lösung hat.
Um ein Beispiel zu nennen: In Gesprächen stelle ich mich gedanklich entweder weit über mein Gegenüber und wirke dadurch häufig arrogant oder ich stelle mich weit unter ihn und wirke dann wie ein kleines Kind.

Ein Freund aus der Gruppe meinte daraufhin, dass er versucht, immer auf Augenhöhe zu kommunizieren, egal mit wem er spricht.

Das lerne ich nun jeden Tag und es gelingt mir zunehmend besser, kurze Small-Talks mit mir fremden Menschen zu führen ohne sie zu bewerten und in eine Schublade packen zu müssen.

Ich habe gelernt „nichts und niemanden zu kritisieren und auch nicht zu versuchen, jemanden zu bessern oder zur Ordnung zu rufen – außer mich selbst“.

Dies ist harte Arbeit, aber der Weg zur Genesung beginnt bei mir selbst.
So wie ich den Alkoholiker nicht ändern kann, so kann ich auch meine Umgebung nicht ändern.

Ein Al-Anon, aufgewachsen in alkoholkranker Familie

 

2 Kommentare

  1. Monika schrieb:

    Ich verlor vor 11 Jahren meinen damals 33-jährigen Sohn durch Alkohol und Drogen. Ich selbst war längere Zeit bei Al Anon. Nun habe ich eine Freundin, die seit ca. 6 Jahren trocken ist und nun einen Rückfall erlitten hat. Ich bat sie am Telefon, sich Hilfe zu holen (Notarzt), aber sie weigert sich und will „das Ganze beenden“, sie will „nicht nochmal durch die Hölle gehen“. Ich drohte damit, ihr einen Arzt ins Haus zu schicken, worauf sie wütend auflegte. Nun weiss ich nicht, wie ich mich weiter verhalten soll. Meine Freundin ist nach Alkoholkonsum äusserst aggressiv und mich wühlt das Ganze enorm auf, weil sofort wieder die Tragödie mit meinem Sohn präsent ist. Vielleicht weiss jemand Rat? Danke dafür

    Freitag, 29. Mai 2015 um 15 | Permalink
  2. Al-Anon 2015 schrieb:

    Liebe Monika,
    unsere Al-Anon Gemeinschaft lebt von den vielen verschiedene Antworten auf viele, verschiedene Fragen.
    Wir empfehlen den Besuch von Al-Anon Gruppen, damit ein Austausch möglich wird und jeder Hilfesuchende seine individuelle Lösung finden kann.
    Wir empfehlen unsere Literatur, in der viele verschiedene Sichtweisen und Lösungen beschrieben sind.
    Unsere Homepage, http://www.al-anon.de , ermöglicht eine gute Übersicht.

    Lieben Gruß

    das Al-Anon Blog-Team

    Samstag, 30. Mai 2015 um 21 | Permalink
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