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Wie gehe ich mit unserem Al-Anon Programm um?

Foto von einem BaumstammAl-Anon hat das Zwölf Schritte Programm von A.A. mit nur kleinen Veränderungen übernommen.
Anfangs konnte ich mit den Schritten nicht viel anfangen. Ich dachte – am besten wäre es wohl, wenn ich alle Schritte auf einmal verstehen würde und mein Leben danach ausrichten könnte. Ja, das war MEIN Anspruch an mich, wiedermal perfekt sein wollen. Im Laufe der Jahre ist mir die Arbeit mit unserem Programm, also auch mit den Zwölf Schritten, wichtig geworden.
Am meisten begriff ich von einzelnen Schritten, wenn es im Meeting dazu Rundgespräche gab. So manche Anregung konnte ich dann mitnehmen. So geht es mir noch heute. Es ist schon ein guter Brauch, in den Meetings immer nur über den Schritt zu sprechen, der dem Monat entspricht. Erst durch die Wiederholungen jedes Jahr konnte ich tiefer den Sinn verstehen.
Das Verstehen lief und läuft bei mir nur, wenn ich eigene Gefühle, Erlebnisse damit verbinden kann. Manches fällt mir eben nur stückchenweise dazu ein und weckt Gefühle dazu. Nicht umsonst heißt es, es werden nur so viele Erinnerungen wach, wie ich jeweils verkraften kann. In Wahrheit brauchte es lange Zeit, bis ich mich mit dem einen oder anderen Schritt mehr oder weniger identifizieren konnte. Noch heute entdecke ich so manches Mal in deren Wortlaut etwas, was mich besonders anspricht, was ich früher gar nicht wahrnehmen konnte.
Durch Sponsorschaften nahm ich auch Einiges mit, wodurch mir die Schritte (oder einige) begreiflicher wurden. In den Schritten geht es immer um das, was WIR machten (oder machen). D.h. nicht im stillen Kämmerlein erschließt sich das, was die Schritte uns zu sagen haben. Gespräche darüber sind wichtig, denn uns hat ein Problem zusammengeführt und das verbindet uns. Es gibt viele ähnliche Erlebnisse mit der Familienkrankheit Alkoholismus.

Unser spirituelles Programm ist mit keiner Hauruck-Aktion umzusetzen. Es bedarf schon verschiedener Grundvoraussetzungen.
Dazu zählen z.B. das Dranbleiben, regelmäßige Meetingsbesuche, das Befassen mit der Literatur, Geduld ist gefragt, sich immer nur einen ganz kleinen Teil genauer anzuschauen und durch Üben zu versuchen, im persönlichen Leben das umzusetzen.
Unser über Generationen schon erprobtes Programm zu akzeptieren, ist die Voraussetzung, sich auf die Suche nach dem eigenen Weg einzulassen.
– Nichts aus unserem Programm sollte isoliert gesehen werden. Die Traditionen sind die Grundlage für den Bestand unserer Al-Anon Gruppen. Gleichzeitig können wir sie universell in unserem privaten Bereich nutzen. Unsere Slogans helfen uns im täglichen Leben.
– Um unser Programm in den Gruppen wirken lassen zu können, bedarf es der Anwendung der Zwölf Dienstgrundsätze, die hauptsächlich Richtlinien für Dienste umfassen. Ohne Dienste kann Al-Anon nicht bestehen. Das Gute in Al-Anon ist, dass alles Dienen auf freiwilliger Basis besteht und jeder Dienst im Rotationsverfahren wechselt. Diese Art kennzeichnet unser demokratisches Vorgehen.
Ich erlebe unser Programm so, wie meine große dicke Eiche, die ich oft aufsuche. Mit Freude bin ich bei der Eiche, eben auch in Al-Anon und – ich bekomme Kraft und kann an der interessanten Eichenrinde Halt finden.
Die dankbare Al-Anon Angehörige
Erna-Margot

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