„Nimm es leicht“ – dieser kurze Satz bedeutet sehr viel für mich. Ich liebe Geschichte, besonders Seegeschichte und historische Romane. „Nimm es leicht“, das wurde zu Seefahrern gesagt, wenn eine sehr lange, schwierige Aufgabe übernommen wurde – eine Aufgabe, die große Anstrengung und Kraft, jedoch auch Fürsorge, Geduld und Freundlichkeit verlangte.
Das erinnert mich daran, was es braucht, um als Al-Anon zu heilen. Mit dem Verhalten eines Alkoholikers umzugehen ist nicht nur eine Herausforderung, es erschöpft physisch, geistig und emotional. In ständiger Hab-Acht-Stellung zu sein, die Konsequenzen der Krankheit Alkoholismus
zu ertragen oder zu beobachten, wie ein geliebter Mensch damit umgeht, kann ungeheuer schwer sein. Achtsamkeit, Ehrlichkeit und Festhalten an den Al-Anon Prinzipien kann sich wie eine tiefe mentale Belastung anfühlen und Heilung erfordert viel emotionales Gewichte heben.
Dennoch, wie der Slogan „Nimm es leicht“ verdeutlicht, kann ich meine täglichen Aufgaben nicht erfüllen, indem ich reagiere und um mich schlage. Ich muss fürsorglich, geduldig und freundlich mit einem Alkoholiker sein, aber noch wichtiger „mit mir selbst“. Ich denke, ich kann nicht durch einen Wald der Verbitterung und Wut zu einer Haltung der Gelassenheit gelangen. Der einzige sichere Weg um dorthin zu kommen, ist, wenn ich den Prinzipien folge, die im Al-Anon Programm nieder gelegt sind.
Wie schon die alten Seefahrer wussten, kann ich diese Aufgabe nicht alleine erfüllen. Es braucht einiges an Ressourcen und die gemeinsame Anstrengung vieler Menschen, die all ihre Erfahrung, Stärke und Hoffnung mitbringen, um meine Last zu erleichtern und zu tun, was nötig ist, ohne etwas auf dem Weg kaputt zu machen.
Heilung ist eine große, schwere und kostbare Last. Al-Anon Mitglieder sind meine Mannschaft. Die Prinzipien sind meine Seile und Takelage, und zusammen können wir etwas bewegen.
Patrik P.
Beitrag aus – The Forum – April 2016
Übersetzung Al-Anon Gruppe Kleve