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Warum brauche ich Al-Anon ? (2)

KerzeHi, ich bin Astrid und eine Al-Anon.

Da bin ich wieder.

Ich war ja noch nicht ganz damit fertig, warum ich in Al-Anon Gelegenheit finde, meine menschlichen Grundbedürfnisse zu leben.

Also hier geht es weiter:

Privatsphäre
Haben wir durch die eigenen Meetings von Al-Anon, die oft parallel zu AA stattfinden. Auch das ist für mich wichtig, denn im Beisein meines Partners hätte ich kein Wort rausgekriegt.

Freiheit
Wir kontrollieren unsere Gruppenteilnehmer nicht. Wir führen keine Mitgliederlisten.

Wie gesagt, ich komme nur mit meinem Vornamen in die Gruppe.
Ich bestimme die Zugehörigkeit zur Gruppe, denn die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit bei Al-Anon ist, dass bei einem Angehörigen oder Freund ein Alkoholproblem besteht.
Auch, wenn der Partner nicht mehr lebt, wie in meinem Fall, oder überhaupt nicht zugeben kann ein Alkoholproblem zu haben, kann ich mir weiterhin Unterstützung für mich in Al-Anon holen, denn ich bin tief geprägt durch meine Vergangenheit.

Ich bestimme mein Tempo, wie ich die Schritte zur Genesung anwende, meine Höhere Macht definiere (den spirituellen Teil unseres Programms anwende), ob und wann ich mir einen Sponsor suche.
Gehe meinen Weg in meiner Zeit.
Ich übernehme so wieder liebevoll die Verantwortung für mein Leben und mache nicht weiter andere dafür verantwortlich, wie es mir geht.

Selbstreflektion
Im Meeting gewinne ich Verständnis für die Alkoholkrankheit, deren Symptome und überprüfe mein Verhalten dem Alkoholiker gegenüber.
Überprüfe, welchen Stellenwert der Alkohol in meinem Leben hatte oder hat, wofür und bei welchen Gelegenheiten ich ihn eingesetzt habe.
Überprüfe meine Lebenseinstellung.
Eine tolle Lebensschulung! Freiwillig und ohne Druck von außen.

Unterstützung
erhalte ich dabei durch den Erfahrungsaustausch während der Treffen, weil ich Worte für meine Gefühlswelt und Erklärungen für mein Verhalten zu bekommen, durch Telefongespräche, durch unsere Literatur, indem wir Sponsorschaft annehmen und Sponsorschaft geben.
Ich bin nicht mehr allein mit den Herausforderungen meines Lebens.

Sinnhaftigkeit
Bedeutet die Auseinandersetzung mit meinem Glauben, mit „Gott, so wie ich ihn verstehe“, der Spiritualität, dem Sinn des Lebens, der Gesundheit, was mir wichtig ist im Leben.
Auf diese Weise gewinne wieder Vertrauen in mich selbst und wieder Vertrauen in andere Menschen.

Verantwortlichkeit Wir schauen nicht mehr darauf, was der Alkoholiker „richtig oder falsch“ macht.
Damit lerne ich darauf zu schauen, was ich „richtig oder falsch“ mache – machen unsere Inventur wie wir sagen.

Selbstbestimmung
Ich schaue mir mein Leben an, übernehme die Verantwortung dafür, bin für meine Entscheidungen selbst verantwortlich und verlasse die Opferrolle. Und merke, dass ich heile.

Und der Trinker? Es ist nicht immer leicht, dem Trinkenden die volle Verantwortung für sein Leben zurück zu geben.

Auch dafür brauche ich die Gemeinschaft.

Ich bin immer noch nicht ganz fertig mit meinem Beitrag!

Bis bald.

Ein Kommentar

  1. beate schrieb:

    Liebe Astrid, danke Dir für die Fortsetzung. Du schreibst zu SINNHAFTIGKEIT:“… „Gott, so wie ich ihn verstehe“ … Auf diese Weise gewinne wieder Vertrauen in mich selbst und wieder Vertrauen in andere Menschen.“
    Ich habe nicht an etwas Höheres geglaubt, aber dank Al-Anon habe ich es geübt. Dadurch hat sich Vertrauen entwickelt: in mich selber, in die Zukunft, ich lerne wieder, anderen zu vertrauen!! Das gibt mir Frieden!

    Dienstag, 6. August 2013 um 08 | Permalink
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