
In meinen Jahren in Al-Anon habe ich gelernt, gut für mich zu sorgen, bevor ich in herausfordernde Begegnungen gehe. Zeit mit meiner Mutter zu verbringen bleibt eine solch extreme Herausforderung für mich. Sie hat sich nicht verändert. Ist weiterhin hart und abwertend sich selbst und anderen gegenüber. Aktuell noch verstärkter, da sie unter der Belastung und Pflege ihres kranken Mannes sorgenvoll leidet.
Doch wie in all den Jahren meines Aufwachsens in dieser alkoholkranken Familie – funktioniert meine Mutter einfach.
Wieder zu Hause fand ich spät abends im Blog auf unserer Webseite den Text zum Thema „Vergebung“. Meine Mutter ist die Angehörige, nicht die Alkoholikerin in meiner Familie, doch habe ich sehr unter ihrer gnadenlosen Lebenseinstellung gelitten. Habe nie etwas „recht oder richtig machen können“ usw.
Mühevoll bin ich die Schritte unseres Programms gegangen und übe mich weiter darin. Auch in Wiedergutmachung, Vergebung und Mitgefühl für mich und andere.
Welch Wohltat, die Zeilen zu lesen. Es war genau das, was ich gerade brauchte, um nicht zu lange im alten Selbstmitleid zu versinken. In bester Selbstfürsorge vergebe ich mir selbst, doch wieder etwas über meine Grenzen gegangen zu sein, und meiner Mutter,- auch sie gibt ihr Bestes und ich liebe sie dafür.
Ich danke meiner Höheren Macht – sie sorgt für uns beide und kann noch einen gemütlichen Abend genießen.
Für heute im Frieden mit mir,
eine Tochter