
Das führte dazu, das alles, was ich je an Entscheidungen, Verlusten und Verletzungen erlebt hatte, plötzlich wie Korken auf dem Wasser schwammen. Ich wurde von Selbstzweifeln und Abscheu über mich selbst überflutet und ich verurteilte mich selbst für Dinge, die ich niemals hatte kontrollieren können.
Eine Freundin meinte, dass ich vielleicht von Al-Anon profitieren könnte. Obwohl ich den Zusammenhang nicht verstand, war es doch möglich, das mein Aufwachsen in alkoholkranker Umgebung mit dafür verantwortlich war, wie ich alles und jeden sah und einordnete. Ich sagte also zu, einen Versuch zu wagen.
Bereits bei meinem allerersten Meetingsbesuch stellte ich einen wesentlichen Unterschied fest. Da gab es kein Verurteilen und keine Kritik, sondern nur Annahme. Da waren Menschen, die über sich selbst sprachen. Und es war gerade so, als würden sie meine eigene Geschichte kennen. Ich wusste,
hier war ich richtig. Ich fing an, eine weitere Gruppe zu besuchen und fand auch hier dasselbe Maß an Annahme, und ich begann, innerlich heile zu werden.
Wenn ich nach meiner Erfahrung als Neuling gefragt werde, sage ich, dass es so ist wie der Einstieg in ein Wasserbecken, das immer die ideale Temperatur hat: Kühl und erfrischend, wenn ich aufgeregt oder zornig bin, warm und besänftigend, wenn mir innerlich kalt ist und ich mich einsam
fühle.
Al-Anon Meetings und die Literatur sind wie Luft und Wasser für mich. Ich komme nicht mehr ohne sie aus. Es ist ein großer Trost für mich zu wissen, dass für den Rest meines Lebens Al Anon für mich da sein wird, wohin auch immer ich gehen werde.
Anonymous
Übersetzung und Nachdruck mit freundlicher Genehmigung von The Forum, Ausgabe Dezember 2020, Al Anon Family Group Headquarters Inc. Virginia Beach, VA