111 eine Schnapszahl
Seit meiner Kindheit kenne ich viele dieser alkoholischen Sprüche. Oft wurde in meinem Elternhaus angetrunken oder besoffen über diese „Witze“ gelacht.
„Auf einem Bein kann man nicht stehen“ und schon stand ein gefülltes Schnapsglas neben dem Bierglas. „Zwischen Leber und Milz passt noch ein Pils“ und auch im Nachmittagstee meiner Eltern war immer ein „Spaßmacher“
(1 Esslöffel Rum).
Doch diesmal ist die 111 eine Jubiläumszahl !
In unserem Blog ist jetzt der 111. Artikel erschienen ! Im Februar 2010 wurde das Blog ins Leben gerufen und seitdem gab es viele Menschen, die für das Blog Artikel schrieben. Der gemeinsame Nenner sind die Erfahrungen mit einem alkoholkranken Menschen.
Ich bin in einer alkoholkranken Familie aufgewachsen und habe vor ca. 30 Jahren Berlin als meine neue Heimat gewählt, in der festen Überzeugung meine Probleme, erworben in der kranken Familie, hinter mir zu lassen.
Ich habe vor ca. 25 Jahren einen Alkoholiker geheiratet, in der festen Überzeugung das Problem Alkohol in den Griff zu bekommen.
Als ich zu Al-Anon kam war ich unsicher und erschöpft. Ich hatte sooo viel ausprobiert und musste feststellen, dass die Menschen sich nicht, wie ich es mir vorstellte, veränderten. In Al-Anon lernte ich zuzuhören und hörte: jeder Mensch über 18 Jahre ist volljährig und für sein Leben selbst verantwortlich.
Meine unangemessene Kontrolle, meine ungefragten Ratschläge, meine Überzeugung wie Leben funktioniert, konnte ich nach und nach erkennen und ich konnte den Weg der Al-Anon Genesung gehen.
Die Wege der Genesung sind so verschieden, wie die Menschen, die zu Al-Anon und Alateen gehören. Gut zu lesen in den 111 Artikeln dieses Blogs.
In Dankbarkeit, eine Al-Anon aus Berlin
Ein Kommentar
Sehr guter Beitrag,
gerade heute habe ich mit dem Thema auseinandergesetzt und gemerkt, dass ich auch nach vielen Jahren Al-Anon noch nicht über sogenannte Thekenwitze lachen kann. Es gibt noch viel zu tun. Danke, dass alle Al-Anons mir dabei helfen.