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Die weltweite Al-Anon Familie

AlAnonWeltweitWenn ich auf Reise gehe, was ich gerne und oft mache, muss ich auf mein „eigenes“ Al-Anon Meeting zu Hause verzichten.

Das tue ich nicht gerne, so oft wie ich verreise…

Deshalb ist eine der ersten Reisevorbereitungen die ich treffe, im Internet zu schauen ob es an meinem Zielort auch ein (oder vielleicht sogar mehrere) Al-Anon Meetings gibt.

Und so kam ich zu meinem ersten ausländischen Al-Anon Meeting in Italien.

Ich wollte unbedingt rechtzeitig da sein und war demzufolge viel zu früh.

Ich kannte die Adresse, wusste aber nicht in welchem Raum das Meeting stattfinden würde.
Und so wartete ich einfach draußen.
Bei jedem/r der vorbei kam fragte ich mich, ob er/sie wohl auch zum Meeting will.

Endlich kamen dann mehrere Personen zusammen, um den Meetingraum aufzuschließen. Es war klar, dass diese Menschen sich schon lange kennen und ich hatte Angst, mich ausgeschlossen zu fühlen, ein Außenseiter zu sein.
Sie quatschten alle mit einander, ich spreche auch italienisch aber wollte mich nicht „einmischen“.

Als dann die Literatur auf den Tisch kam, das Buch „Mut zur Veränderung“ auf Italienisch genau so aussah wie ich es auf Deutsch kenne, da fühlte ich mich schon etwas heimischer.
Als das Meeting dann anfing, wusste ich, dass ich hier richtig bin und in der großen Al-Anon Familie zu Hause bin.

Der Meetingablauf war ähnlich wie in den mir bekannten Meetings zu Hause, und als eine Freundin über sich und ihre Geschichte sprach, wusste ich, dass wir alle in Al-Anon, egal wo wir wohnen, ähnliche Probleme und ähnliche Geschichten haben.
Ich fühlte mich so gut und war so froh, den Schritt in dieses mir fremde Meeting so weit von Hause gemacht zu haben, um mich am Ende dann doch wieder „zu Hause“ zu fühlen!

Eine ähnliche Erfahrung machte ich ein paar Jahre später, als ich für ein halbes Jahr nach Südamerika reisen wollte.
Ein halbes Jahr ganz ohne Meeting – undenkbar!
Also hatte ich im Gepäck einen Ausdruck mit den wenigen Meetings in den von mir bereisten Regionen.

Es war nicht leicht, letztendlich dann auch genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, aber im Norden Perús, in Cajamarca, schaffte ich es ins Meeting zu gehen.

Ich war schon aufgeregt, da ich nicht fließend spanisch spreche und keine Ahnung hatte, ob ich die Freunde und Freundinnen am Tisch verstehen würde.
Es stellte sich schon bald heraus, dass die Sprache überhaupt nicht wichtig ist:
Al-Anon ist mitunter auch ein Gefühl – das Gefühl der weltweiten Familie.

Es waren 3 Freundinnen da, die mich herzlich begrüßten und mir sofort das Gefühl gaben, „zu Hause“ zu sein.

Auch hier wieder das gleiche Aussehen des Buches „Mut zur Veränderung„, ähnliche Geschichten und ein ähnlicher Ablauf des Meeting.

In Perù heißen die Freunde und Freundinnen am Tisch nicht Freunde und Freundinnen sondern sie nennen sich Brüder und Schwester. Ich finde diesen Ausdruck absolut zutreffend, denn genau so fühle ich mich, wenn ich in einem fremden Land in ein Al-Anon Meeting „nach Hause“ zu meiner „Familie“ komme.

Wenn ich mal an einen Ort reise, wo es kein Al-Anon gibt, so gehe ich ab und zu auch mal zu den AA’s, die mich ebenso herzlich empfangen wie die Al-Anons.
So saß ich in Neuseelands Hauptstadt Wellington in einem rappelvollen Raum mit AA’s und fühlte mich so was von zu Hause!

Auch in Deutschland bin ich inzwischen schon an vielen Orten ins Meeting gegangen und habe jedes Mal ein Glücksgefühl, wenn ich irgendwo das Al-Anon Meetingsschild hängen sehe und freu mich, so viele liebe Menschen begegnen zu dürfen und immer und überall willkommen zu sein – ohne Anmeldung, ohne Verpflichtung, auch wenn ich zu spät komme oder eher gehen muss.

Danke, liebe Familie.
Geschrieben von einer Weltenbummler Al-Anon

Ein Kommentar

  1. Rosemarie schrieb:

    Hallo, liebe Al-Anon Weltenbummlerin,
    ich habe auch die gleichen Erfahrungen machen dürfen. Obwohl ich außer deutsch nur etwas englisch sprechen kann, wurde ich in fremden Ländern (ital. Schweiz, Norwegen, Finnland) ganz herzlich in den Meetings aufgenommen. Der „Al-Anon Geist“ ist spürbar. Ich durfte erleben, auch wenn ich nicht die Worte verstand – ich spürte um was es ging!Ich finde es auch super prima, dass unsere Bücher alle gleich aussehen! Ich hoffe, das bleibt so! Das half mir auch bei den Welttreffen in Toronto und Pittsburgh.
    Danke, für Deinen Beitrag!

    Samstag, 25. Mai 2013 um 13 | Permalink
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