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Den inneren Motor bremsen

Foto eines StoppschildsHeute war es mal wieder da, das Gefühl von: „sich zerreißen zu müssen“. Wer kennt das nicht?Zu Zeiten mit dem trinkenden Partner habe ich versucht gegen diese Zeichen „anzuagieren“. Der Körper sagte: „Stopp“ in Form von Erschöpfung und gesundheitlichen Ausfällen, aber der Motor lief weiter auf Hochtouren, denn es musste ja weitergehen. Frau Doktor wird es schon richten. Ein paar Pillen und die Maschine lief wieder.

Nach meinem absoluten Tiefpunkt, den keine Pillen mehr überwinden konnten, schlug ich den Weg von Al-Anon ein. Meetings, Sponsorschaft, Literatur und viele Gespräche haben mich sensibler oder besser, empfänglicher für die Signale des Körpers gemacht. Manchmal dauert es noch ein bisschen, die Grenzen zu akzeptieren. Und so, wie ich es heute erlebt habe, schlägt die alte Geschwindigkeit manchmal doch wieder voll durch. Das Machen-Müssen war wieder in mir.

Eigentlich ist der Samstag mein Tag für den Sport. Yoga für Körper und Seele stehen auf dem Programm. Heute war es dann zusätzlich die positive Verpflichtung für eine Selbsthilfeveranstaltung. Was tun? Natürlich schnell zum Yoga und dann noch schneller ins Auto und ab zur Veranstaltung.

Halt!!!!!
Was habe ich gelernt? Das Wichtigste zuerst. Was nützt mir mein Yoga, wenn ich mit dem Kopf bei den Freunden bin, denen ich versprochen habe, zu diesem wichtigen Ereignis zu kommen? Also erst einmal ausatmen und in mich reinhören. Herzklopfen und Schweißausbrüche. Diese Zeichen sind ganz klar, beides erledigen geht nicht. Also, den Stress verkleinern und eine Entscheidung treffen. Gemächlich zu Fuß zur U-Bahn und anschließend entspannt zu Fuß zu der Veranstaltung, damit war der Bewegungsteil schon ein bisschen abgedeckt. Zusammen mit den Freunden die Veranstaltung vorbereiten und gemeinsam erleben, dass wir durch Anziehung statt durch Anpreisung Menschen auf uns aufmerksam machen können. Was ein erfüllter Tag für Körper und Seele. Für mich ist klar, das kann ich nur, wenn ich versuche, mein Leben nach den Prinzipien des Al-Anon Programms auszurichten. Dafür brauche ich viel Geduld mit mir selbst und das einen Tag nach dem anderen.
Schön, dass es die Gemeinschaft gibt. Eine Angehörige

Ein Kommentar

  1. Heike schrieb:

    Wieder ein Danke an Al-Anon und an diese Freundin für ihre Gedanken! Auch ich kenne diesen „Tiefpunkt, an dem nichts mehr half“, bei mir auch keine Klinik mehr…erst in Al-Anon begann ich wirklich, meinen Weg zu meinem Leben zu gehen, ähnlich dem im Text beschriebenen. Und ich gehe ihn noch immer! Neben dem „Stopp!“ hilft mir auch oft unser Slogan: Halt`s einfach! (und mach`langsam ;))Sehr schön im heutigen Tagestext in „Mut zur Veränderung“ beschrieben.

    Donnerstag, 18. Juli 2019 um 12 | Permalink
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