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Was kann ich tun, wenn mich das Trinkverhalten einer anderen Person beeinträchtigt?

Einladung zum MeetingIch hatte ein Problem mit dem Trinkverhalten meines Mannes. Ich liebe ihn, aber bin dadurch krank geworden, in „meinem Verhalten“!

Ich beobachtete das Trinken, die Menge des Alkohols und war wütend, enttäuscht, fühlte mich hilflos. Fing an zu schimpfen, zu betteln, unsinnige Ultimaten zu stellen, den Alkohol zu suchen und auszugießen. Außenstehenden gegenüber beschönigte, verharmloste, entschuldigte ich das Verhalten des Trinkenden.
Kam nach Hause und ließ die Scham, Angst, Wut, die ich während dessen empfand an dem Trinkenden durch Vorwürfe aus. Ich fiel dadurch unangenehmer auf, als die trinkende Person.

Ich sah mich nicht so! Ich empfand mich im Recht so zu handeln, bedauerte mich, aber fühlte mich nie dabei wohl!

Ich verlernte zu lachen, das fiel anderen auf! Ich verlernte mir Zeit für mich zu nehmen, da ich mit registrieren, kontrollieren, in Ordnung bringen…..beschäftigt war. Ich hatte mich isoliert! Ich war frustriert, hoffnungslos, erschöpft und ängstlich.

Ich habe meiner Wahrnehmung nicht mehr getraut. Wenn der Trinkende getorkelt ist und gelallt hat, warf ich es ihm vor. Daraufhin wurde die trinkende Person wütend und warf mir vor „immer alles zu dramatisieren“! Ängste um die Gesundheit, den Arbeitsplatz, etc. lähmte mich!

Eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen lehnte ich ab, da ich mit meinem christlichen Glauben meinte genug tägliche Hilfe zu bekommen…. Als ich meinen persönlichen Tiefpunkt erlebte und eine Freundin mich zu Al-Anon begleitete, erfuhr ich die Atmosphäre von „Erfahrung, Kraft und Hoffnung“!

Al-Anon löst nicht meine Probleme, aber hilft mir mein Leben wieder lebenswert zu machen. Al-Anon erteilt mir keine „Ratschläge“, denn die können wie Schläge wirken! Al-Anon bietet mir die Erfahrungsberichte von Menschen, die durch das Trinkverhalten eines Menschen, den wir lieben, schätzen, mögen genauso krank geworden sind wie ich!

Denn Alkoholismus ist eine Familienkrankheit! Alle Personen werden dadurch in ihrem Verhalten in Mitleidenschaft gezogen. Sie ist generationsübergreifend!

Alles was ich in den Gruppen, aus den Berichten der Freunde höre, kann mir dazu dienen, es in meinem Leben anzuwenden, es zu üben. Das, was ich ablehne, darf ich „liegen lassen“ und muss dazu nicht Stellung beziehen! Ich darf mich in die Meetings setzen und zuhören! Ich muss nicht sprechen, jedoch merkte ich, dass es mir eher hilft, wenn ich spreche! Es geht nicht um das Berichten von „Schauergeschichten“, die wir erlebt haben!

Es geht um mich! Um das Reflektieren von meinem Verhalten und wie ich durch „Bewußtwerden-Annahme-Veränderung“ gesund werden kann! Wenn ich das Karussell von „Handlungen des Trinkenden“ und „meiner Reaktion darauf“ anhalte, durchbreche ich den Kreislauf und lerne verantwortlich für mich zu agieren!

Außerhalb der Meetings steht mir Literatur von Al-Anon zur Verfügung oder das Telefonat mit einer Al-Anon Freundin, die bereit ist mir zu helfen das Programm von Al-Anon anzuwenden! Wir versuchen durch Al-Anon nach einem „Zwölf Schritte Programm“ zu leben, das nicht nur im Zusammenleben mit einer trinkenden Person hilfreich ist.

Al-Anon ist die einzige Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von Alkoholikern, die weltweit vertreten ist! In den Selbsthilfegruppen von Al-Anon sitze ich mit Großeltern, Müttern, Vätern, Geschwistern, Ehe-/Partnern, sowie erwachsenen Kindern zusammen, die heute erkennen wie beeinträchtigt sie wurden, als sie in einer von Alkohol geprägten Familie aufwuchsen.

Viel Informatives finde ich auch heute nach langjähriger Zugehörigkeit auf der Webseite von Al-Anon und auch Informationen zur Veranstaltung.

 

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