
Gerade in der weiterhin angespannten äußeren Pandemie Lage brauche ich jetzt besonders meine ganze Aufmerksamkeit, um in der Realität zu bleiben und Verwirrungen rechtzeitig zu erkennen. Kürzlich war ich in einer Arbeitssituation kurz davor, alles nach meinem alten Muster wieder alleine zu machen („Du machst das doch so toll…“) und spürte nach wenigen Tagen sofort eine Überforderung.
Ich habe zum Glück mit Hilfes unseres Programms gelernt, meine Gefühle wahr und ernst zu nehmen und dann zu prüfen, was ist passiert, worum geht es und wo liegen meine Handlungsmöglichkeiten. Besonders darf ich mich noch in Geduld mit mir selbst üben und darin, Verantwortung für mein Tun und Lassen zu übernehmen.
In den vielen Jahren, in denen ich mit dem aktiven Alkoholismus meiner Lieben lebte und nichts von dieser Krankheit und ihren Auswirkungen auf die
Familie wusste, war ich chronisch überfordert und fühlte mich für alles um mich herum verantwortlich. Heute kann ich klarer sehen.
Zu der beschriebenen Situation konnte ich zuerst einmal meine Inventur im Vierten Schritt machen und war dann in der Lage, in der Teamsitzung meine Gefühle angemessen mitzuteilen. Wir begannen, ganz im Sinne unserer Ersten Tradition, über die Verteilung der Verantwortungsbereiche zu verhandeln, wir bildeten also ein Gruppengewissen.
Im ganzen Team entschieden wir uns dann zur kompletten Absage unserer Teilnahme an dem Projekt. Zu meinem Erstaunen waren plötzlich alle erleichtert, alle hatten sich im Grunde überfordert gefühlt.
Unser Programm wirkt, auch, wenn ein Team nichts davon weiß…in unserer Literatur gibt es das Bild des Mobiles – wenn ein Teil sich bewegt, kommt das ganze System in Bewegung.
In Dankbarkeit
Eine Angehörige