
Ich hatte nie gelernt, wirklich auf die Standfestigkeit meiner Beine zu vertrauen. Meine Mutter bestimmte, wer zu meinen engen Schulfreunden gehören dürfte. Sie wusste, welcher Freund der richtige Mann für mich war. Sie kannte mein Innerstes so gut, dass sie entschied wo ich mich wohlfühlen würde und welcher Beruf zu mir passte. Das hatte vordergründig nichts mit der Alkoholkrankheit zu tun, aber der Mann in unserer Familie, mein Vater, war aufgewachsen mit Alkohol, Gewalt und sehr viel Unsicherheit im Leben. Er wollte für seine Familie immer nur das Beste. Auch bei meinen Eltern gab es schon die Krankheit mit vier Beinen. Mein Vater hatte die Beine der Beständigkeit und meine Mutter hielt die Familie in Bewegung.
Nachdem ich langsam im Al-Anon Programm lernen durfte, dass meine Beine tatsächlich tragfähige Entscheidungen verkraften konnten, machte ich mich auf den Weg der Genesung. Mit der Hilfe meiner Höheren Macht war es möglich, auch Fehlversuche nicht gleich als Scheitern zu bewerten. Weitermachen ist die Devise. Kleine Kinder stehen bei den Versuchen, endlich selber laufen zu können immer wieder auf. So lange ich die Werkzeuge von Al-Anon benutze, werden Steine auf meinem Weg zu Aussichtspunkten und nicht zu Stolperfallen.
eine Al-Anon in Bewegung
Ein Kommentar
Die Seite gefällt mir gut.