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Al-Anon im job

Foto einer Topfpflanzeich bin ein freundlicher, netter, kooperativer, kommunikativer, verträglicher, offener und herzlicher mensch. meine flügelchen blitzen schon durch die winterjacke, lach
aber wehe im psychologendeutsch ich wurde „getriggert“……..ich konnte ausrasten ohne ende. nicht vor wut leider, sondern vor verzweiflung, schmerz und angst. meist verlustangst. angst nicht gesehen zu werden.

ich schrie rum, war gemein, sehr gemein……denn auch ich kenne die roten knöpfe meiner angehörigen, war hysterisch und habe den beistelltisch samt obstschüssel nach meinen partner geschmissen und ihn getroffen…. die anschliessende scham über mein verhalten hat mir dann den rest gegeben, so das ich kaum danach in der lage war, meinen alltag zu leben.

ich hatte das alles vergessen, ist das nicht toll, denn ich bin schon ewig nicht mehr ausgerastet. zusätzliche therapeutische hilfe und mein regelmäßiges teilen haben mir sehr geholfen. dadurch baut sich in mir erst gar nichts ungutes auf und die dinge sortieren sich.

ich erfuhr im meeting, ich muss mich nicht schämen, ich werde nicht verurteilt, ich bin kein aussätziger, andere fühlen und handelten ebenso wie ich in ihrer verzweiflung oder teilten mit mir ihre konstruktiven erfahrungen.

ich hörte wie machen das andere um nicht zu streit und gewalt in der familie beizutragen, ich lerne was ist meins und wo ist deins, geht mich das was an was der andere sagt oder tut, ich lerne wie wichtig abstand und distanz ist, weggehen ist ein wunderbares werkzeug, wenn es ein wiederkommen in friedlicher absicht beinhaltet und dass ich nicht tot umfalle wenn ich einfach mal die klappe halte.
ich lerne, dass ich unfug nicht ernstnehmen und darauf nicht reagieren muss und humor und charme manchem die spitze nehmen kann.
ich lerne zu sehen, dass hinter dem „unmöglichen verhalten“ anderer ein mensch ist, dem es grad nicht gut ist und ein liebes wort oder eine kleine aufmerksamkeit den ärgsten stänkerer zugänglich macht.
ich lerne meine grenzen rechtzeitig zu wahren.
ich erfuhr “ der krieg ist vorbei“ ich lebe heute und muss nicht mehr die kämpfe meiner kindheit wiederholen. ich lerne, ich muss niemanden anders beschuldigen, beurteilen oder verurteilen. ich bin verantwortlich für mich.
nach einigen jahren Al-Anon bin ich eingerastet statt auszurasten. „teilen hilft heilen“

Babette

Ein Kommentar

  1. Meike schrieb:

    Danke dir für deine Offenheit. Habe mich in so vielem wieder erkennen dürfen, auch wenn es viele Jahre zurück liegt. Dieses Ausrasten, mit allem was dazu gehörte. Gerade bin ich voller Dankbarkeit, für all die Jahre in Al-Anon.
    Heute ist mein Leben viel ruhiger, auch wenn ich ein temperamentvoller Mensch bleibt. Viel Kraft, Zufriedenheit und eine große Portion Gelassenheit für HEUTE.
    Herzlichst Meike

    Samstag, 7. März 2020 um 21 | Permalink
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